Intensiv Basisausbildung 2025
("Online-Learing" und Präsenzunterricht)
Die Intensiv Basisausbildung ist eine Mischung aus Onlinekurs und Präsenzunterricht, um Ihnen ein Höchstmass an Lernerfahrung und Austausch zu bieten. Die Erfahrung zeigt, dass dieser Intensivkurs eine Erweiterung anbietet.
Programmmerkale:
Intensiver Zeitrahmen: Das Programm erstreckt sich über einen Zeitraum von 6 Monaten, in dem Sie intensiv an Ihrem Wissen und Ihren Fähigkeiten arbeiten, um ein fundiertes Verständnis des Themas zu erlangen. Sie bearbeiten jeweils in einem Monat 2 Module des Basiskurses mit freier Zeitgestaltung (online). Am Ende des Monates findet ein Tag des Präsenzunterrichts in einer Kleingruppe statt.
Kombination von Präsenz- und Online-Unterricht: Durch die Kombination von Präsenz- und Online-Unterricht bieten wir Ihnen die Flexibilität des Online-Lernens und die wertvolle Erfahrung des persönlichen Austauschs vor Ort. Dies ermöglicht es Ihnen, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden und von den Erfahrungen Ihrer Mitstudierenden zu profitieren.
Abschluss mit Diplom: Nach erfolgreichem Abschluss des Programms erhalten Sie ein Diplom als psychologischer Berater mit Schwerpunkt Stress, Burnout und ADHS.
Allgemeine Informationen für die "Intensiv Basisausbildung"
Ort: Hotel Bern, Zeughausgasse 9, 3011 Bern (5 Min. vom Hauptbahnhof)
Zeit: Tageskurse von 9:30 Uhr bis 17:00 Uhr
Anzahl Plätze: Die Teilnehmerzahl ist auf 12 Personen begrenzt
Anmeldeschluss: 28. Februar 2025
Für weitere Informationen zur "Intensiv Basisausbildung" füllen Sie das nebenstehende Formular aus. Frau Dr. phil. Ruth Huggenberger wird Sie sobald als möglich kontaktieren.
Persönliche Besprechung
Der Präsenzunterricht findet an den folgenden Tagen statt:
15. März 2025
Modul 1: Dem Stress auf der Spur…..
Modul 2: Stresssituationen in der Partnerschaft und der Familie.
26. April 2025
Modul 3: Stress bei der Arbeit und Ausbildung / Stressfaktoren im Schulsystem
Modul 4: Stressbewältigung
24. Mai 2025
Modul 5: Burnout: Entstehung – Ursachen und Erleben
Modul 6: Burnout verursacht durch persönliche Stressoren, soziale und kulturelle Strukturen
21. Juni 2025
Modul 7: Burnout und Beruf: arbeitsfokussierte Faktoren
Modul 8: Burnout ade!
23. August 2025
Modul 9: ADHS hat viele Facetten - Kriterien und Ursachen
Modul 10: ADHS in der Familie und Partnerschaft
20. September 2025
Modul 11: "Ich möchte gute Leistungen erbringen" - ADHS und Schule / Firma
Modul 12: Rechtzeitige Abklärung ist von grosser Bedeutung
Modulbeschreibung - Intensive Basisausbildung
Erster Monat
Modul 1: Dem Stress auf der Spur…..
Modul 2: Stresssituationen in der Partnerschaft und der Familie
Im ersten Modul liegt der Fokus auf den individuellen Stressfaktoren und deren Auswirkungen. Es erfolgt eine gründliche Identifizierung von Stressoren und deren Auswirkungen auf Körper, Kognition, Geist und Verhalten. Dabei wird zwischen positivem Eustress und negativem Distress unterschieden.
Durch die Vorstellung der beiden Stressmodelle, dem biologischen Stressmodell nach Selye und dem transaktionalen Stressmodell von Lazarus, erhalten Sie Einblick in die physiologischen Reaktionen des Körpers während einer Stressreaktion sowie die Rolle der individuellen Wahrnehmung bei der Stressbewältigung. Ressourcen und Bewältigungsstrategien auf körperlicher, psychischer, kognitiver und mentaler Ebene werden eingehend betrachtet. Zur Selbsteinschätzung und Identifizierung persönlicher Stressfaktoren führen Sie einen Stresstest durch, dessen Ergebnisse in Bezug auf Ihre individuelle Stressbewältigung analysieren Sie mit weiteren Teilnehmer in der Präsenzrunde.
Zweiter Monat
Modul 3: Stress bei der Arbeit und Ausbildung / Stressfaktoren im Schulsystem
Modul 4: Stressbewältigung
Aufgrund höherer Anforderungen in Wirtschaft und Schule steigt der Stress-Level auf der Leistungsebene.
Die wichtigsten Stressfaktoren in Zusammenhang mit der Arbeit sind:
| Termin- und Leistungsdruck |
| Viel Verantwortung und wenig Mitbestimmung (high demand and low influence) |
| Umstrukturierungen: Veränderungen in der Organisation oder im Arbeitsumfeld, wie Umstrukturierungen, Fusionen oder Umzüge, können Unsicherheit und Angst vor Veränderungen hervorrufen. |
Grossraumbüros: Die Arbeit in offenen Bürostrukturen führt zu einer erhöhten Lärmbelastung, Ablenkung und einem Mangel an Privatsphäre. | |
| Soziale Konflikte/Mobbing: Spannungen oder Konflikte am Arbeitsplatz, sei es mit Kollegen, Vorgesetzten oder Kunden, können zu starkem Stress führen. |
Innerhalb des Schulsystems existieren folgende, wichtige Problemfaktoren:
| Integratives Schulsystem und zu wenig Entlastung: Das integrative Schulsystem, das darauf abzielt, Schüler mit unterschiedlichen Lernbedürfnissen zu unterstützen, kann zu einer Überlastung der Lehrer und anderer Schulmitarbeiter führen, da sie sich oft um eine vielfältige Schülergruppe kümmern müssen, ohne ausreichende Unterstützung und Ressourcen. |
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| Überforderung der Kinder: Die Anforderungen in der Leistungslandschaft der Schule steigt an, was zu enormem Stress führen kann. |
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| Mangelnde Grenzen zwischen Aufgaben der Eltern und der Schule: Immer unklarer wird die Grenze zwischen den Aufgaben und Verantwortlichkeiten von Eltern und Schulsystem. |
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| Lehrermangel: Ein Mangel an qualifizierten Lehrkräften führt zu überfüllten Klassen, einem höheren Arbeitsaufwand für die verbleibenden Lehrer und einer Verringerung der individuellen Betreuung der Schüler, was den Stress für alle Beteiligten erhöht. |
Zur Reduktion des Stresses lernen Sie die problembezogenen, sowie emotionsbezogenen Bewältigungsstrategien von Bodemann kennen und in der Praxis anwenden.
Bei der Verringerung des Stresses spielen die Glaubenssätze in Modul 4 und deren Umformulierung eine wichtige Rolle. Eine Vielzahl stressverstärkender Glaubenssätze ist im Laufe der Evolution entstanden und wurde in der Kindheit aktiviert. Diese Glaubenssätze fördern Stress; eine Neuausrichtung ist erforderlich.
Die Umformulierung in positive, unterstützende Sätze erfolgt in drei Schritten:
| Identifizierung des alten Glaubenssatzes. |
| Anerkennung des Glaubenssatzes, bzw. Anerkennung, dass im Erwachsenenalter mehr Ressourcen vorhanden sind und diese stressverstärkenden Glaubenssätze umformuliert werden müssen. |
| Aktualisierung des Glaubenssatzes: Durch die Umformulierung wird aus einem stressverstärkenden Satz ein stressvermindernder Glaubenssatz |
Dritter Monat
Modul 5: Burnout: Entstehung - Ursachen und Erleben
Modul 6: Burnout verursacht durch persönliche Stressoren, soziale und kulturelle Strukturen
Burnout wurde lange Zeit als ein Zustand der Erschöpfung betrachtet, der durch Überbelastung am Arbeitsplatz verursacht wird. Freudenberger (1974) prägte den Begriff "Burnout" erstmals, um diesen Zustand der Erschöpfung und Übermüdung zu beschreiben. Auch heute wird Burnout in der Regel immer noch als eine typische arbeitsbezogene Erkrankung angesehen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Gefühl des Ausgebranntseins immer das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren ist. Die Entstehung eines Burnouts ist multifaktoriell. Neben den arbeitsbezogenen Anzeichen spielen individuelle und soziokulturelle Faktoren und Stress, sowie Coping-Strategien eine bedeutende Rolle bei der Entstehung eines Burnouts. Das Burnout entsteht schleichend. Nach dem Modell von Freudenberger beinhaltet es 12 Entwicklungsstufen.
Das Burnout tangiert verschiedene Bereiche des Menschen. Es wird unterschieden zwischen: Warnsignalen des Körpers (vitaler Erschöpfung), gestörtem Gefühlsleben, mangelnder Selbststeuerung und Motivationsverlust.
Erschöpfung: Betroffene Personen erleben oft jahrelang vor einem Zusammenbruch anhaltende Erschöpfung. Sie durchleben den Tag im Schlepptau, wobei selbst Ruhe- und Regenerationsphasen nicht mehr ausreichen. Selbst bei einem zwölfstündigen Schlaf können sie sich nicht mehr erholen und es gelingt ihnen nicht, einen Zustand der Erholung zu erreichen. Im Zuge dessen treten Symptome von Konzentrations- und Motivationsschwierigkeiten auf, während die Zeit unbemerkt verstreicht. Nachts fällt das Ein- und Durchschlafen schwer, da ihre Gedanken um unerledigte Arbeiten kreisen. Sie empfinden sich als Versager und leiden unter Schuld- und Schamgefühlen.
Erleben: Betroffene erleben Gefühle der Hilflosigkeit, Leere, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit und Traurigkeit. Sie vergleichen ihren Zustand oft mit einer undurchdringlichen Watteschicht, in der sie gefangen sind, während positive Gefühle der Freude fehlen. Das Gefühl, ständig zu wenig Zeit für wichtige Aufgaben zu haben, dominiert ihr Erleben. Aus diesem Grund steigern sie sich verstärkt in die Arbeit hinein und sehnen sich nach Aufmerksamkeit, die sie im privaten Bereich nicht mehr erhalten. Doch an ein Vorankommen bei der Arbeit ist aufgrund von Konzentrationsstörungen, Reizüberflutung, Erschöpfung und körperlichen Beschwerden nicht zu denken.
Verlust der eigenen Steuerungsfähigkeit und Motivation: Menschen mit hohen Idealen und Ansprüchen an sich selbst verlieren sich im Strudel der Aufgaben. Sie verfolgen Ziele und sehen den Weg nicht mehr. Wenn die Wirklichkeit nicht mehr mitspielt, kommen Erschöpfung und Enttäuschung auf, in Bezug auf sich selbst und ihren Idealen und Mitmenschen gegenüber.
Persönlichkeitsmerkmale spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Burnout. Insbesondere Perfektionisten, Menschen mit dem Helfersyndrom, Pessimisten, stark angepasste oder häufig beschuldigte Personen sind mit einem höheren Risiko behaftet.
Ein weiterer Burnout-Test, der auf den vier Gebieten: Körperliche Beschwerden, Vitalität, Erleben, Emotionen, Selbststeuerung und Motivation aufbaut, wir Ihnen vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen Test, der persönliche Faktoren einbezieht. Der Aufbau des Tests, sowie Ihre Lösungen bieten Gesprächsstoff in der Gesprächsrunde.
Vierter Monat
Modul 7: Burnout und Beruf: arbeitsfokussierte Faktoren
Modul 8: Burnout ade!
Die arbeitsbezogenen Indikatoren des Burnouts werden in den Mittelpunkt gestellt. Es wird jedoch auch aufgezeigt, welchen Benefit es durch die Arbeit geben und wieviel Resilienz entstehen kann. In der heutigen Zeit streben Arbeitnehmer danach, möglichst viel Nutzen aus ihrer beruflichen Tätigkeit zu ziehen. Neben dem bloßen "Beruf" gewinnt der Begriff "Berufung" zunehmend an Bedeutung.
Berufung geht über einen simplen Job hinaus; es ist eine Aufgabe mit Sinn. Eine Tätigkeit wird zur Berufung, wenn man sich damit identifizieren kann, sie gerne ausübt und sie einem Erfüllung bringt. Durch die Erkenntnis, in einem geliebten und sinnstiftenden Beruf tätig sein zu können, wird viel geleistet - manchmal sogar zu viel.
Folgende wertvolle Perspektiven bietet die Arbeit:
| Raumzeitliche Strukturierung des Alltags. |
| Erwerbsarbeitsfähigkeit vermittelt Anerkennung. |
| Zugehörigkeit und Partizipationsmechanismen (soziostrukturelle Integration). |
| Sie ist identitätsstiftend, da Individuen sich über die Arbeit identifizieren. |
| Sie bietet Chancen der Selbstverwirklichung und des persönlichen Wachsens an Aufgaben. |
Aber eben; es kann auch zu viel werden. Folgende arbeitsbezogene, Burnout fördernde Umstände sind am ‘gefährlichsten’:
| Öde, langweilige Arbeit, bei der die Arbeitnehmer stets beobachtet werden. Keine Perspektive für eine Verbesserung der Situation (Bore-out). |
| Chaos und Unsicherheit in der Firma durch Reorganisation. |
| Durch unbefristeten Vertrag in stetiger Sorge, keine Verlängerung zu bekommen. |
| Trotz sehr hoher Anforderungen seitens der Arbeitgeber zu wenig Unterstützung und Anerkennung. |
| Grosse Verantwortung und wenig Mitspracherecht. |
| Berufe mit höherem Burnout – Risiko: Menschen, die sich intensiv in der Betreuung und Pflege für andere Menschen einsetzen wie Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten, Fachpersonal in der Pädagogik sind gefährdet langandauernd über ihre Kräfte zu arbeiten. Bei Berufsgruppen, die oft mit Aggression und Gewalt zu tun haben, wie Polizei, Rettungskräfte und Feuerwehrleute, ist die Gefahr eines Burnouts ebenso erhöht. Es wurden Etats gekürzt und der Einsatz eines Einzelnen erhöht. |
| Ungesunder Rhythmus: Schicht- bzw. Nachtarbeit. |
In den vorherigen Modulen wurde aufgezeigt, welche Faktoren ein Burnout oder eine Erschöpfungsdepression auslösen können und wie sich diese Krankheitsbilder auswirken. Burnout ist keine Krankheit, die einfach über Nacht "ausbricht" wie beispielsweise ein grippaler Infekt. Die Dysbalance zwischen den Anforderungen und Bedürfnissen im privaten, sozialen und beruflichen Umfeld sowie die damit verbundenen stressbedingten hormonellen Veränderungen bestehen oft lange vor dem eigentlichen Zusammenbruch. Leider werden sie aus verschiedenen Gründen häufig nicht wahrgenommen. Betroffene gehen erst spät zum Arzt, nämlich dann, wenn es unvermeidlich ist.
Dabei wird unterschieden zwischen einem notwendigen stationären Aufenthalt und der Möglichkeit einer ambulanten Therapie. Im ambulanten Bereich hat sich v.a. Seligman hervorgetan durch die Entwicklung des PERMA Modells.
Ein stationärer Aufenthalt ist nur notwendig, wenn der Patient selbst suizidal ist oder Fremdgefährdung gegeben ist. Hält der untersuchende Arzt einen Klinikaufenthalt für unumgänglich, kann der Patient für kurze Zeit gegen seinen Willen in einer psychiatrischen Klinik fürsorglich untergebracht werden.
Ebenso vorzuziehen ist ein stationärer Aufenthalt in folgenden Situationen:
| Bei mittelmässiger bis schwerer depressiver Episode mit starker Symptomatik. Der Zusammenbruch ist derart stark, dass der Patient keinen Antrieb mehr hat. |
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| Wenn wenig unterstützende Personen zur Verfügung stehen. Alleine lebende Personen, die sich nach Unterhaltung sehnen. |
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| Die betroffenen Personen müssen weg aus ihrer alltäglichen Situation, bspw. weil ursächliche Faktoren in der Partnerschaft oder der Arbeit liegen und sie stets damit konfrontiert werden. |
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| Die Einschätzung vorhanden ist, dass der Erholungsfaktor rascher eintritt in der Klinik. |
In der Regel werden ambulante Behandlungen bevorzugt. Folgende Kriterien sollten erfüllt sein:
| Der Betroffene befindet sich bereits in einer funktionierenden Therapie, hat Vertrauen gefasst zum Psychotherapeuten und möchte die Vertrauensperson nicht wechseln. |
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| Es finden sich im sozialen Umfeld Personen, die sich um den Patienten kümmern, sofern er diese benötigt und wünscht. |
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| Die Wohnsituation ist ideal und der Betroffene fühlt sich sicher in seinem Zuhause. Er möchte es ungerne verlassen. Beim Zusammenleben mit einer Bezugsperson, die günstig einwirkt. Haustiere können dabei eine grosse Rolle spielen. |
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| Es ist genug Eigenmotivation vorhanden, um die Therapien zu besuchen und den Alltag möglicherweise mit Hilfe, zu prästieren. |
Das Konzept der positiven Psychotherapie stammt von Seligmann (2002) und wird bei der Verhaltenstherapie bevorzugt. Für die menschlichen Bedürfnisse bei diesem Konzept steht der Ausdruck PERMA.
P | Positives Gefühl/Positive |
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E | Emotion In einer Sache aufgehen/Engagement |
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R | Positive Beziehungen/Relationships |
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M | Sinn/Meaning |
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A | Zielerreichung/Achievement |
Fünfter Monat
Modul 9: ADHS hat viele Facetten –Kriterien und Ursachen
Modul 10: ADHS in der Familie und Partnerschaft
Erschreckend ist die Tatsache, dass von verschiedenen Seiten ADHS lange Zeit nicht als Krankheit akzeptiert wurde, obwohl ADHS die häufigste diagnostizierte Krankheit in der Kinderpsychiatrie ist. Bei der Erwachsenen ADHS ist es noch heute so, dass Aufklärungsarbeit gemacht werden muss, wegen der irrtümlichen Annahme, die ADHS verwachse sich. Glücklicherweise sind wir heute in der Lage, mittels moderner bildgebender Untersuchungen zu beweisen, dass die ADHS existiert. Die Ursache der ADHS ist komplex. Fest steht, dass sie zu einem grossen Teil vererbt wird. Die Auswirkungen bei Kindern und Erwachsenen sind teilweise unterschiedlich und werden in diesem Modul dargestellt. Dabei darf nie vergessen werden, dass ADHS-Betroffene nebst ihren Handicaps auch viele Talente haben.
ADHS kann nicht nur eine Einzelperson betreffen. In einem sozialen System interagieren die einzelnen Menschen miteinander und es entsteht eine Dynamik. Je nach Art der ADHS können sich sowohl die positiven als auch die defizitorientierten Symptome in einem System mit mehreren Betroffenen verstärken.
Menschen mit ADHS ziehen sich oft gegenseitig an, ohne zu wissen, dass sie davon betroffen sind.
Es ist wichtig, dass Paare, die bereits von der ADHS wissen und einen Kinderwunsch haben, die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass eines oder mehrere ihrer Kinder auch vom Syndrom betroffen sein könnten.
Die Schwierigkeiten können sich auf verschiedene Ebenen der Partnerschaft ausdehnen:
| Sie sind sich ihrer Probleme nicht bewusst und leisten keine Beziehungsarbeit. |
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| Es erfolgt die Fixierung auf eigene Bedürfnisse und sie können keine Kompromisse eingehen, meist aus Angst vor Fremdbestimmung. |
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| Problematik, sich in den Partner hineinversetzen zu können und dessen Position zu verstehen. |
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| Mangelnde Kommunikationsfähigkeit |
Sechster Monat
Modul 11: «Ich möchte gute Leistungen erbringen» – ADHS und Schule / Firma
Modul 12: Rechtzeitige Abklärung ist von grosser Bedeutung
Der innere Wunsch eines Menschen besteht grundsätzlich darin, den Anforderungen gerecht zu werden, sei es in der Schule, im Studium oder bei der Arbeit. Doch bei Vorliegen von ADHS können verschiedene Kriterien wie Reizüberflutung, Ablenkbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, langsames Verarbeitungstempo, Flüchtigkeitsfehler, Vergesslichkeit und ein Mangel an Strukturen dazu führen, dass dieser Wunsch teilweise nicht erfüllt werden kann, besonders in schulischen Umgebungen. Dazu kommen Herausforderungen wie Impulsivität, innere Unruhe, Überreaktionen und soziale Schwierigkeiten.
ADHS-Betroffene haben oft besondere Talente, die bei der Berufswahl berücksichtigt werden sollten. Mitunter fällt die Ausbildung für sie leichter.
Können die Anforderungen – sei es von anderen oder einem selbst – nicht erfüllt werden, ist die Trauer und Wut umso grösser. Betroffene beginnen, sich als ‘dumm’ einzustufen, wurde ihnen bereits als Kleinkind vorgeworfen, ‘nicht zu wollen’, ‘zu faul zu sein’. Damit keine ungerechtfertigten Vorhaltungen gemacht werden, sollte eine Abklärung möglichst früh erfolgen.
Die Unterdiagnostizierung von ADHS bei Erwachsenen resultiert nicht nur aus der begrenzten Verfügbarkeit von Spezialisten und den Herausforderungen bei der Diagnosestellung. Weitere Faktoren spielen eine Rolle: Viele zögern den Besuch bei Fachleuten hinaus, aus Angst vor Diskriminierung. Sie befürchten, von Medikamenten abhängig zu werden, und haben Respekt vor den möglichen Ergebnissen und den daraus resultierenden Veränderungen. Diese Ängste sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, aber oft unbegründet. Letztendlich entscheidet jeder Ratsuchende selbst, wie er mit den Ergebnissen der Untersuchung umgeht. Sie entscheiden, ob sie im Falle einer positiven Diagnose weitere Hilfe in Anspruch nehmen möchten, sei es durch therapeutische Massnahmen, eventuell unterstützt durch medikamentöse Behandlung. Je später eine ADHS abgeklärt wird, desto wahrscheinlicher ist die Entstehung einer Sekundärerkrankung.
Unverbindliches Erstgespräch
Haben Sie noch Fragen? Sind Sie sich nicht sicher, ob der "Basiskurs Stress, Burnout & ADHS", der Expertenkurs "Sucht" oder der "Systemische Coach" für Sie geeignet ist? Dann füllen Sie das nebenstehende Formular aus, und ich werde mich in den kommenden Tagen mit ihnen in Verbindung setzen, um allfällige Fragen zu klären.